Situation

Situation in Deutschland

In Deutschland stirbt alle 90 Sekunden ein Mensch an den Folgen einer Herz-Kreislauferkrankung. Allein im Jahr 2017 waren dies laut Todesursachenstatistik des statistischen Bundesamtes über 350 000 Menschen.
Über 40% aller Todesfälle gehen auf Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems zurück.

Situation heute

Seit Jahren steigt die Zahl der Herz-Kreislauf-Erkrankungen weltweit rapide an. Mehr als 4 Millionen Menschen in Europa sterben jährlich an kardiovaskulären Erkrankungen (Herzinfarkt, Schlaganfall etc.). Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die mit Abstand häufigste Todesursache in Europa und verursachenAusgaben von ca. 196 Milliarden Euro p.a.

Neben den Herz- und Schlaganfall-Patienten leiden mittlerweile fast 200 Millionen Europäer an Bluthochdruck und ca. 55 Millionen an Diabetes. Diese Patienten gelten im Hinblick auf Herzinfarkt und/oder Schlaganfall als extrem hoch gefährdet.

Alleine in Deutschland leiden ca. 6 Millionen Menschen an Diabetes und jedes Jahr ereignen sich rd. 300.000 Herzinfarkte und rd. 200.000 Schlaganfälle. Von diesen rd. 500.000 Betroffenen versterben direkt beim Ereignis rd. 110.000 und bei einem Großteil der 390.000 Überlebenden stellen sich bleibende Schäden ein.
Quelle: statistisches Bundesamt
Die aufgeführten Zahlen lassen keinen Zweifel daran, dass Herz-Kreislauferkrankungen eines der drängedsten, ungelösten Probleme unseres Gesundheitswesens darstellen, und zwar nicht nur im Hinblick auf das damit verbundene Leid für die Betroffenen und ihre Familien, sondern auch was die Implikationen für unsere Volkswirtschaft anbelangt.

Dabei könnte ein Großteil dieser Krankheits- und Todesfälle durch eine adäquate Früherkennung und Prävention verhindert werden!


Situation morgen

Die Tendenz der Herz-Kreislauf-Erkrankungen zeigt weiter nach oben. So wird prognostiziert, dass alleine in Deutschland aufgrund des demographischen Wandels, die 300.000 Herzinfarkt-Neuerkrankungen pro Jahr bis zum Jahr 2050 nochmals um 75% ansteigen werden. Die Zahl der jährlichen Schlaganfälle von 200.000 soll sich demnach um 62% erhöhen.

Allerdings steht dem wachsenden, indiviuellen Versorgungsbedarf, die ständig steigende Bevölkerungsüberalterung mit einhergehender Multimorbididät und einem drohenden Ärztemangel in schwer zu versorgenden Regionen gegenüber.

Um weiterhin eine flächendeckende, bedarfsgerechte und wohnortnahe Versorgung gewährleisten zu können, gilt es die "Ressource Arzt" effektiv zu nutzen und über eine Integration anderer Heilberufe effizienzfördernde Potenziale auszuschöpfen
 
Vor diesem Hintergrund sind insbesondere im hausärztlichen Bereich neue Versorgungsformen unverzichtbar.

So heißt es im aktuellen Demografiebericht der Bundesregierung: "Zur Entlastung der Ärzte kann eine bessere Nutzung der Delegationsmöglichkeiten heilkundlicher Tätigkeiten mit Unterstützung von telemedizinischen Anwendungen beitragen."

Um eine höhere Quantität an Dienstleistungen und mehr Qualität bei der Beratung anbieten zu können, die dem Patienten einen direkten praktischen Nutzen aufzeigen, bietet sich hierbei eine engere und mit erweiterten Aufgaben versehene Kooperation zwischen Arzt und Apotheker an.

„Die positiven Auswirkungen von gesundheitsförderlichen Lebensstiländerungen auf chronische Erkrankungen sind erwiesen. Aus der Gesundheits-und Motivationspsychologie ist bekannt, dass gerade diese Veränderungen schwer zu erreichen sind, da dies einen Lernprozess erfordert. Nachhaltige Effekte können nur erzielt werden, wenn verhaltens- und verhältnispräventive Aktivitäten auf verschiedenen Ebenen des Gesundheitswesens synergistisch miteinander vernetzt werden.“
 Auszug - Hausärztliche Leitlinie für kardiovaskuläre Prävention der DEGAM“
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